Bosseborn, eine Ortschaft im Grünen!

Bosseborn – Dorf der sieben Brunnen

Schon früh hab es „auf der Höhe in der heutigen Bosseborner Feldflur erste Ansiedlungen. Ein Bronzebeil, das 1941 gefunden wurde, datierte zurück bis in das Jahr 1000 v. Chr. Namentlich genannt wird Bosseborn als Boffesburium – Bauernschaft des Boffes – erstmals in den Corveyer Traditionen. Graf Rodger übertrug bereits im 9. Jahrhundert Besitzungen in Maygadessen und die kleine Ansiedlung in Bosseborn an das Kloster Corvey für das Seelenheil seines Vaters Theodger. Bei der Einteilung der Diözese in Archidiakonate im Jahr 1231 wird Bosseborn als nicht selbstständige Pfarrei urkundlich genannt, zusammen mit Ovenhausen und Lütmarsen sind sie Teil der Heiligenberggemeinde – wie auch jetzt seit einigen Jahren wieder als Pfarrverbund Heiligenberg.
Um Bosseborn herum gab es ab dem 9. Jahrhundert noch mehrere Ansiedlungen: Caldenhusen, Derenborn, Herrenberg, Feldüxen (Dudexen) und, schon auf Brakeler Gebiet, Feldtokansen, Feldüxen, „an einem Hohlweg nach Ottbergen“ gelegen, war wohl die größte Siedlung mit etwa 10 bis 20 Höfen. In der ersten Hälfte des 12. Jahrhunderts gehörten einige Bauern in Dudexen zum Corveyer Haupthof in Godelheim. Am Ende des 12. Jahrhunderts sind die Siedlungen wüst gefallen, nur das alte Forsthaus „Feldüxen“ erinnert noch an ehemaligen Siedlungen. Es dient heute Jägern als Unterkunft, ist aber auch gern genutztes Ziel von Wanderungen.


Forsthaus Feldüxen - Bosseborn Das ehemalige Forsthaus "Feldüxen" weist noch auf die Wüstung hin die sich dort befand. Das haus ist beliebtes Wanderziel.

In Feldtokansen hat es Untersuchungen zufolge um 1785 eine „Böhmische-Weiße Tafelglasfabrik“ gegeben, die allerdings nur wenige Jahre Bestand hatte, da dann das Holz verbraucht war, das der Wald lieferte. Feldtokansen hieß in Bosseborn „up de Hütten“, und beim Neubau des Wohnhauses 1924 wurden große Mengen Glasschlacke gefunden – ein sicherer Beweis für die Glashütte. Um Feldtokansen ranken sich noch mehrere Geschichten. So ist es auch überliefert, dass es sich bei dem damaligen Forsthaus um eben jenes Haus handeln sollte, in dem die Stadtmusikanten Obdach fanden auf ihrem Weg Bremen. Esel, Hund, Katze und Hahn wurde ein Denkmal gesetzt. Es steht der Stelle des alten Anwesens, das 2002 abbrannte. Die Gebrüder Grimm sollen am Brunnen in Bosseborn gesessen haben und das Märchen nach der Erzählung eines Bosseborner Großvaters aufgeschrieben haben. Dieser Brunnen an der Ovenhäuser Straße wurde jetzt vom Heimatschützenverein wieder hergerichtet als Märchenbrunnen. Eine geschnitzte Bank daneben lädt zum Erzählen ein: „Es war einmal…“

Die Bosseborner Kirche

Um 1574 wurde in Klein-Bosseborn eine erste Kirche gebaut. Sie war vielleicht nicht viel größer als ein Heiligenhäuschen. 1650 bauen sich die 200 Einwohner in Bosseborn ein neues Kirchlein: Bosseborn wird selbstständig mit einem Pfarrer. Diese diente als Gotteshaus bis 1726, als das von Abt Carl von Blittersdorf geweihte neue Gebäude bezogen werden konnte. Bosseborn ist die jüngste einer ganzen Reihe ähnlich gebauter Dorfkirchen der Umgebung, die in jüngerer zeit errichtet wurde und ist noch fast – bis auf den Anbau einer Sakristei – unverändert erhalten. All diese Kirchen hatten einen einfachen Grundriss mit eckigem Chorabschluss – bis auf Bödexen -, einer flachen Balkendecke und einem Dachreiter als Turm. Sie konnten ohne große Schwierigkeiten von den dörflichen Handwerkern errichtet werden und leicht der Größe der Gemeinde angepasst werden. Im reizvollem Kontrast zu der schlichten Bauform steht die in der Regel üppige Innenausstattung. Der Bosseborner Barockaltar ähnelt dem Blankenauer – beide wurden in der Meisterwerk – statt des Christoph von Papen in Giershagen angefertigt und waren ein Geschenk des Abtes von Corvey. In Bosseborn trägt der Altar als Spitze keine Figur, sondern das Christus-Monogramm und er ist im Gegensatz zum Blankenauer Altar farbig gefasst. „Dass von Corvey noch ein Dritter Altar nach dem Blankenauer Modell bestellt wurde – er war für den Johanneschor bestimmt, ist aber nicht mehr vorhanden -, zeigt sehr schön den Wandel des Originalitätsbegriffs im Lauf der Zeit. In früheren Jahren wiederholte man ohne Scheu eines als gut befundene Leistungen; heutzutage wagt das niemand zu verlangen, auch würde da kein Künstler mitmachen,“ schrieb Dr. Hans-Joachim Brüning 1981 in einem Artikel über die Baugeschichte der Bosseborner Kirche . Rund 20 Jahre haben die Bosseborner Bürger ihre Kirche abbezahlt, es liegen sogar noch detaillierte Abrechnungen vor. Sogar, welche Lütmarser in Bosseborn die Steine für den bau gebrochen haben, ist schriftlich fixiert. Insgesamt kostete die Kirche 1777 Taler, 8 Groschen und 4 Pfennige. Corvey gab zwar Zuschüsse, aber die Hauptlast lag bei der Gemeine Bosseborn. Die Wappen an Hochaltar und Portal sind die des Abtes Carl von Blittersdorf, der die Kirche am 1. September weihte und Maria als Patronin einsetzte.

Die Domäne

Das „Rittergut“ zu Bosseborn, so seinerzeit die postalische Anschrift in der Heinemannstraße in Groß-Bosseborn, ist in der Erinnerung wohl nicht so präsent wie sein Bewohner, der „Fritz-Baron“. Der „große Hof“, wie er in Bosseborn auch genannt wurde, entstand 1840 durch die Vorfahren des Friedrich von Bömelburg. Nach und nach gelang es, der Domäne rund 1700 Morgen Land zuzuführen. Das ging vermutlich darauf zurück, dass die sechs Bosseborner Meiergüter in der napoleonischen Zeit von ihren Grundherren abgelöst werden konnten und somit frei verkäuflich werden konnten. Erster Käufer der Meierhöfe war der ortsansässige Jude Gudemann, der nach 1840 große Ländereien an Baron von Bömelburg verkaufte, der schon maygadessen besaß. Sein nachfahre Friedrich (1872 bis 1954) hätte sicher die Existenz etlicher Regenbogenblätter gesichert. „Fritz-Baron“ führte einen recht ausschweifenden Lebensstil. So wissen die älteren Bosseborner noch von etlichen Eskapaden zu erzählen. „Fritz“ pflegte zum Beispiel vierspännig nach Hannover zu fahren – zum Haare schneiden.
Aber er stiftete auch einen Großteil der Summe, die für die Marienglocke nötig war. Die Annalen führen ihn 1904 als Schützenkönig. Der chronischen Geldknappheit wollte er mit einer Farm begegnen, auf der er englische Flugenten züchten wollte. Doch das mit dem vielen Aufwand betriebene Geschäft platzte schon in den Anfängen: die Enten wurden entweder gestohlen oder verhungerten. Bömelburg lud sich spontan bei den Bossebornern zum Essen ein und traf sich regelmäßig mit seinen Freunden aus dem Dorf in der Kneipe. Sein Lebensstil kostete ihn am Ende die Domäne, 1906 wurde sie versteigert und er zog nach Pyrmont, wo er von einer Tante Land geerbt hatte. Aber auch das brachte er durch, ebenso das Inventar. Mehrmals ließ er den „Sargschneider“ kommen, um seiner verstorbenen Tante einen Sarg anzumessen. Zu diesem Zeitpunkt litt „Fritz-Baron“ schon an Verwirrung. Er starb arm und einsam in einem Paderborner Altersheim..


Domäne Bosseborn - Fritz-Baron Die Domäne in Bosseborn - hier residierte der "Fritz-Baron".

Bosseborner Kalköfen

In Bosseborn hat es im 19. Jahrhundert mehrere Kalköfen gegeben. Der kalk diente zum Düngen der Felder und als Grundlage für den Mörtel. Der älteste Ofen – ein Grubenofen – stand nahe der Ferienstraße. So ein Ofen brauchte sehr viel Energie bei nur geringer Ausbeute und hohem Arbeitsaufwand. Ein “Trichterofen“ brannte da schon rationeller. „Fritz-Baron“ nannte einen solchen Ofen sein Eigen, er stand „unterm Krekeler“. Der Steinbruch lieferte hochwertigen Kalkstein, der Baron konnte sogar Kalk an die Bauern liefern. Nach der Versteigerung der Domäne verfiel dieser Ofen. Er wurde von den späteren Eigentümern nur kurzfristig wieder in betrieb genommen – der industrielle Kalk war preiswerter und in handlichen Säcken auch leichter zu transportieren. 1905 ereignete sich im Steinbruch des Barons ein tragischer Unfall: August Schlick kam dort bei Abbrucharbeiten ums Leben. Er hinterließ Frau und mehrere kleine Kinder. Der Baron konnte keine Zahlungen an die Familie leisten – zu diesem Zeitpunkt war er selbst schon mittellos. Kurz nach dem Ersten Weltkrieg hat sich ein Pferd derart in der Türöffnung des Ofens verkeilt, dass es kein Vor und Zurück gab. Mehr als 14 Stunden saß es fest, bis Maurer Jöhren eine Wand des Ofens abbrach und das Tier befreien konnte.

Die Flugwache

Von 1937 bis 1945 gab es in Bosseborn auf dem Scheelenberg eine Flugwache. Das massive Gebäude mit Glaskanzel, Strom- und Telefonverbindung diente als „Pad 2“ der Kontrolle des Luftraums. Rund um die Uhr beobachten die zwölft speziell ausgebildeten Bosseborner Männer den Himmel – nachts wachten fünft Mann, tagsüber drei. Ihre Beobachtungen meldeten sie an die Flugkontrolle Paderborn, sie waren Teil eines Netzwerkes der ganzen Region. Zu Beginn wurden auch noch Wettermeldungen übertragen und es war für die Männer genug Zeit, sich um Haus und Hof zu kümmern. Es galt, möglichst alle feindlichen Flugzeuge zu identifizieren, rund 60 Modelle lagen in der Flugwache dazu bereit. Mit der Zunahme der Kriegshandlungen war die Flugwache zunehmend gefordert. Die Flugzeuge, die den Bahnhof Ottbergen und die Eisenbahnbrücke bei Wehrden bombardierten, wendeten über Bosseborn. Auch die schweren Angriffe auf Minden und Kassel bekamen die Männer der Flugwache mit. Mit Beginn des Russlandfeldzuges 1944 taten nur noch zwei Bosseborner Dienst, der Rest wurde eingezogen. Als Aushilfe kamen vier „Blitzmädchen“ aus Bayern.
Die Bosseborner Dorfjugend mussten den Vätern bei Wund und Wetter das Essen hinausbringen – ein äußerst unbeliebter Auftrag. Nach dem Krieg, als überall Wohnungsnot herrschte, diente die leere Wache als Unterkunft für Flüchtlinge. Für die Familie Marquardt, die später nach Ottbergen zog, war die zeit auf der Flugwache die härteste Station auf ihrer Flucht. Ohne Trinkwasser und sanitäre Einrichtungen lebte die Familie 1949/50 mit 15 Kindern in dem kleinen Gebäude, das gerade einmal 8 x 12 Meter maß. Danach wurde die Wache abgerissen, heute erinnert nichts mehr daran.


Die Wasserleitung

Mit dem Ende des Krieges mehrten sich auch in Bosseborn die Krankheitsfälle durch verunreinigtes Wasser. Bürgermeister Jöhren ergriff die Initiative in bewährter Eigenleistung baute sich die Bosseborner ihre Wasserversorgung selbst. Rund 6.500 Meter Rohre wurden verlegt und damit die Versorgung des Dorfes mit sauberem Trinkwasser sichergestellt.

Bosseborner Brunnen

Bei der Entstehungsgeschichte Bosseborns taucht irgendwann natürlich auch die Frage auf, wie sich Menschen dort oben auf der Hochfläche ansiedeln konnten und woher denn die Wasserversorgung stammt – Grundvoraussetzung für das Gedeihen einer Siedlung.
Bosseborn verfügt über sieben Brunnen, die einen immer gleichen Wasserstand haben und auch im Sommer nicht versiegen. So können die Landwirte ihre Tiere immer mit frischem Quellwasser versorgen. Einige Brunnen sind gefasst und als Bereicherung des Ortsbildes wieder hergerichtet worden, so z.B. der Wasserfallbrunnen an der Kirche oder als jüngstes Projekt des Heimatschützenvereins der Brunnen beim Landhaus Grawe. Hier sollen die Gebrüder Grimm das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten aufgeschrieben haben.
Zur Zeit ist ein großer Findling in Arbeit den die Stadtmusikanten zieren werden. Er soll das Ensemble Brunnen und Bank ergänzen.


Es war einmal - Bosseborn Heimatpfleger Richard Niederprümm und Gastwirt Ludger Grawe auf der Märchenbank "Es war einmal..." beim Brunnen.

Von der alten Tradition des Flachsanbaus zeugen namentlich noch die Teiche „Flasraute“ und das „Stilekenreut“. Hier wurde die Flachsstängel eingeschichtet, mit Steinen beschwert und mit einem Lattenrost abgedeckt. Dann kam eine unangenehme Aufgabe: Der Bauer musste neun Tage später in die über riechende Brühe steigen und sehen, ob der Rottevorgang weit genug fortgeschritten war. Erst dann ließen sich die Faser aus den holzigen Stängeln lösen und konnten nach dem Trocknen in der Sonne weiter verarbeitet werden.

Brunnen - Kirche - Bosseborn Einer der sieben Brunnen von Bosseborn - attraktiver Mittelpunkt bei Dorffesten.

Bismarckturm

Vor dem Ort dient der Bismarckturm als beliebtes Ausflugsziel, vorallem für Wandererl. Von hier hat man bei klarem Wetter eine herrliche Fernsicht. 1900 wurde der Turm in seiner jetzigen Form errichtet. Jahrhunderte zuvor hatte der Turm allerdings eine andere Funktion. Er war teil der Höxterschen Landwehr, die sich neben dem Turm auch noch ansatzweise erkennen lässt. Von dort führte die Landwehr mit Gräben und einer undurchdringlichen Heckenbepflanzung über den Brunsberg bis hinunter zur Weser bei Godelheim. Auf der anderen Seite ging es weiter über Lütmarsen, den Räuschenberg bis Corvey. Vom Bosseborner Turm hatte man die wichtige Aussicht auf die benachbarten Türme, um im Falle einer drohenden Gefahr durch Feuer oder Boten warnen zu können.
Weitere Informationen zum Bismarckturm in Bosseborn finden sie hier.


Bismarckturm - Bosseborn 1990 entstand der ehemalige Landwehrturm als "Bismarckturm" in seiner heutigen Form in Bosseborn..

Polizeidiener Peiter

Ein altes Bosseborner Original ist der Polizeidiener Peiter gewesen. Er lebte zur Kaiserzeit und stand an unterster Stelle der Hierarchie, die für „Ruhe und Ordnung“ sorgen sollte. Peiter war stets hilfsbereit, konnte er doch im Gegensatz zur Hälfte der Dorfbevölkerung lesen und schreiben. So ließ sich manches Ungemach, das behördliche Schreiben oft nach sich zogen, im Vorfeld klären. Die Polizeidiener waren angewiesen, nicht unterwürfigen Gehorsam zu praktizieren, sondern mit Vernunft und Augenmaß die Dinge zu klären.
Peiters Berühmtheit gründet sich nicht auf seine Hilfsbereitschaft, sonder auf seine Aufgabe als „Rumormeister“. Er hatte die Schankstuben abends pünktlich zu räumen und besonders die Jugendlichen in ihre Schranken zu weisen. Das war nicht immer einfach, denn wie sollte man selbst mit Verstärkung durch Vorsteher und Nachtwächter ohne Straßenlaternen die Störenfriede einfangen? Diese lachten sich natürlich ins Fäustchen, wenn der peiter mal wieder das Nachsehen hatte und trieben ihren Schabernack weiter und führten die Polizei vor. Bis 22 Uhr musste in den Schankräumen Trinken und Rauchen eingestellt sein – Polizeistunde. Aber die jungen Leute waren findig. Sie dachten gar nicht daran, sich das rauchen verbieten zu lassen und gründeten im Gasthaus „Deutscher Herrmann“ einen Raucherclub. Das Clubzimmer lag im 1.Stock und jeden Abend vollzog sich der gleiche Spaß: feixend wurde unten aus- und oben wieder eingezogen. Peiter argwöhnte so einiges und legte sich gegenüber neben der Miste auf die Lauer. Sie war überdacht und bot einen idealen Beobachtungsposten. Doch irgendwann kam man ihm auf die Schliche und „urplötzlich einsetzender Regen„ trieb ihn aus seinem Versteck. Es wird auch berichtet, dass Peiter als Rache für einen Strafbescheid sämtliche Fahrradspeichen durchgesägt worden sind. Genugtuung bekam er 1913, als der Raucherclub zur Fastenzeit zu einem Ball einlud. Der Pastor hörte davon und wetterte von der Kanzel. Das wirkte – es kamen nur ganz wenige Besucher.


Lebendige Dorfgemeinschaft

Die Bosseborner waren nicht nur in ihrer Vergangenheit ein lebhaftes Völkchen, sonder zeichnen sich aus durch eine kreative Dorfgemeinschaft, die stets neue Ideen entwickelt, wenn es um gemeinsame Erlebnisse geht oder um die Verschönerung des Ortsbildes. Das drückt sich auch „urkundlich“ aus: Im Wettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden – unser Dorf hat Zukunft“ erreichte Bosseborn in den letzten Jahren den ersten und zweiten Platz aus Kreisebene.
Seit einigen Jahren pflegt Reiseunternehmer Leo Block ein kleines Binotop an der Flachsraute im Feldüxer Feld. Der abwechslungsreich gestaltete Teich bietet Enten ein Zuhause. „Die kommen auch schon mal zu mir nach hause“, schmunzelt Leo Block. Daneben hat er dort 20 Bienenvölker. Die Königinnen bezieht er aus Slowenien – sie sind garantiert Varroafrei. Diese Viruskrankheit zerstört ganze Völker. Leo Block hat eine umfangreiche Ausstellung zum Thema „Bienen und Honig“ erarbeitet. Jeder kann sich dort kostenfrei informieren. Besonders Schulkinder finden großen Gefallen an der Anlage. Und den leckeren Honig kann man bei Leo Block auch erwerben.


Honig Bosseborn Reiseunternehmer mit Leidenschaft für Bienen: leo Block lässt Interessierte gern an sein Hobby teilhaben.

In der Nähe befinden sich das Schützenhaus und der neue Platz der Modellflieger. Beide Vereine haben mit viel Liebe zum Detail ihre Vereinsheime errichtet und sorgen für eine gepflegte Außenanlage. Der Umzug der Modellflieger vom Krekelerberg ins Feldüxer Feld war notwenig geworden, weil in der Nähe des alten Platzes zehn Windkraftanlagen errichtet wurden und sich beides nicht miteinander verträgt. Unten in der Walmey betreut eine Bosseborner Rentnergemeinschaft Forellenteiche. Die Fische finden sehr guten Absatz und sind, frisch geräuchert, eine echte Alternative zur Grillbratwurst.
Seit einigen Jahren haben sich ehrliche Landwirte einen Nebenerwerb erschlossen: Bosseborn entwickelt sich langsam zum Eldorado für Pferdefreunde. Lädt die herrliche Umgebung doch jederzeit zu einem Ausritt ein. Und auch an die Springreiter ist gedacht: Es gibt Parcours mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden. Einer ist sogar mit festen Hindernissen – eine echte Herausforderung für geübte.
Etwas ganz Besonderes hat die Familie Buttgereit geschaffen: Ein toskanisches Gartenparadies lädt zur Erholung ein mitten in Bosseborn, der „Alpenregion“ Höxters. Mit ungewöhnlichen Ideen, der Liebe zum Detail, dem Einsatz von sieben Jahren Freizeit der ganzen Familie und einer gehörigen Portion Idealismus ist hier eine Gartenlandschaft entstanden, die ihresgleichen sucht. Nicht nur die Pensionsgäste suchen und finden hier Erholung, sondern auch die Bosseborner schauen gerne vorbei, nachdem wohl einige angesichts dieses gewaltigen Projektes am Anfang Köpfe geschüttelt haben. In den letzten Jahren hat die Familie Buttgereit mehrmals ihren Garten geöffnet, und Werbung für einen „Tag des offenen Gartens“ gemacht. Der Erlös durch Spenden, Kaffe und Kuchen und Würstchen spendete die Familie zur Beschilderung der Wanderwege. Der Heimatschützenverein hat daraufhin 10 Wanderwege mit insgesamt 42 Kilometer neu beschildert. Dazu waren 50 Pfosten, 100 Pfeile und 100 Schilder erforderlich – und das muss alles erstmal an ort und Stelle …

Garten Buttgereit Garten Buttgereit Garten Buttgereit Garten Buttgereit
Weitere Informationen zum mediterranen Garten finden sie hier.
oder auf www.garten-buttgereit.de


Seit rund zehn Jahren gibt es in Bosseborn die „Kirchenkids“. Rund 28 Kinder von vier bis dreizehn Jahren treffen sich in drei Gruppen regelmäßig und üben für Gottesdienste, Geburtstagsfeiern und mehr. Die Kinder singen und musizieren auf zum teil selbst gebastelten Instrumenten. „Wir sorgen für Musik und Stimmung im Dorf“, so Claudia Kordisch, die engagierte Leiterin der „Kids“.
Ein besonderes Highlight der letzten beiden Jahre (2003/04) spielte sich im Bürgerhaus ab. Irgendwann war bei den Bossebornern die Erkenntnis gereift: „Wir wollen einen Maibaum!“ Gesagt – getan. Eine prächtige Douglasie wurde ausgewählt, bearbeitet und im ersten Jahr mit einem Kranz versehen aufgestellt. In diesem Jahr wurde der Stamm weiß grundiert und mit einer grünen Spirale versehen. Zehn Wappen örtlicher Vereine und Gruppen wurden liebevoll angebracht, einschließlich der Wappen der Stadt und des Kreises. Die Spitze ziert ein prachtvoller Wetterhahn. „Wir haben einen der schönsten Maibäume der Region“ sind sich die Bossebornern sicher.
Die nächste Aktion wird nun der Findling mit dem Bremer Stadtmusikanten am Märchenbrunnen sein. „Wir haben hier in Bosseborn einen langen Winter, aber auch viel Sonne. Und diese Sonne bewirkt, dass wie hier eine fröhliche Gemeinschaft sind, wo sich jeder für den anderen einsetzt“, bringt es Heimatpfleger Niederprümm auf Punkt.